Das Gebiet Hundig befindet sich im Südosten der Gemeinde Glattfelden. Die Wässerwiesen werden nördlich der Glatt angelegt. Die Massnahmen werden vom Verein je nach Stand der Mittelbeschaffung in drei Etappen (A bis C) umgesetzt. Die durch das Sponsoring abzudeckenden Leistungen des Vereins sind insbesondere:
Finanzieren und Realisieren der Infrastruktur für die Wiesenwässerung (Gräben, Schieber, Wasserschöpfrad ...)
Aufwertung/Revitalisierung einer attraktiven Landschaft und dauerhafte Erhaltung durch zielgemässe Pflege und Unterhalt in Zusammenarbeit mit Landwirten
Erstellen von Informationsmaterial für unterschiedliche Besuchende (Schulklassen, Vereine, Familien, Spaziergänger) mit entsprechender Infrastruktur im Gebiet (Informationsposten, Wege, Rastplätze ...)
Übersicht Gebiet Hundig mit den geplanten Wässerwiesen, dem Kanalsystem sowie der Lage des Wasserschöpfrades. Etappe A, Februar bis Mai 2019 gebaut.
Ein Testabschnitt (Etappe A im Bild oben) mit einer vorübergehenden Wasserzufuhr mittels Pumpe brachte Klarheit über die nötige Wassermenge und die genaue Bauweise der Kanäle (möglichst naturnah, aber auch dauerhaft und kosteneffizient). Die erste Etappe A wurde im Mai 2019 fertig gestellt. Im Sommer und Herbst 2019 liefen die Testwässerungen. Mehr zur Testphase lesen sie hier. Die Resultate und Erkenntnisse der Testphase fliessen nun in die Umsetzung der kommenden Etappen ein.
Wasserschöpfrad
Da die Glatt nach der letzten Flusskorrektion deutlich tiefer liegt als die Wässerwiesen, muss das Wasser etwa 3 m in die Höhe transportiert werden. Die Funktion des Schöpfrades ist den Besuchern sofort verständlich – und attraktiv! Das Schöpfrad wird sich etwas oberhalb der Glattschleife befinden. Die Machbarkeitsstudie zum Rad bestätigte, dass dieses hochwassersicher, langlebig und mit vertretbarem Unterhaltsaufwand zu betreiben ist; die Personensicherheit kann mit einfachen Massnahmen gewährleistet werden. Die Testphase hat gezeigt, wie viel Wasser das Rad schöpfen soll. Ein Modell des Rades konnte Ende 2020 gebaut und ausgetestet werden.
Artenförderung
Der Wässerungsplan wird neben der traditionellen Wässerung auch das Wässerungsregime enthalten, um gefährdete Arten zu berücksichtigen und fördern. Für spezielle Orchideenarten wie zum Beispiel Fleischrotes Knabenkraut und Fuchs-Knabenkraut ist eine Winterwässerung von Vorteil. Die Wässerwiesen sind auch Lebensraum für verschiedene feuchtgebietstypische Heuschrecken z.B. Lauchschrecke und Sumpfschrecke. Der ganzjährig Wasser führende Hauptkanal wird so gestaltet, dass flachere und steilere Uferbereiche und ab und zu kleine Buchten vorhanden sind, damit Lebensräume mit unterschiedlichen Fliessgeschwindigkeiten und Wassertiefen entstehen. Davon profitieren verschiedene Wasserpflanzen (z.B. Schwanenblume oder Pfeilkraut) sowie Amphibien und Libellen. Bei der Pflege der Krautsäume entlang der Gräben wird darauf geachtet, dass die Libellen, Heuschrecken und Pflanzen optimale Bedingungen erhalten. Wässergräben mit Trapezprofil weitgehend ohne Verbauung führen mit der Zeit zu relativ naturnahen Gewässern. Im Grabensystem selber werden an geeigneten Stellen tiefere Bereiche oder auch Flachwasserzonen (Bild oben) gebaut. Dies führt zu temporären Gewässern (tiefere Stelle nach einer Wässerung) und Zonen mit stark schwankendem Wasserstand. Davon profitieren speziell daran angepasste Pflanzen- und Tierarten (z.B. Kreuzkröte). Als Verstecke und/oder Sonnplätze für Amphibien, Reptilien und Wiesel werden an geeigneten Stellen (z.B. am Waldrand) Ast- und Steinhaufen angelegt.