Trockenwiesen zeichnen sich durch eine reiche Artenvielfalt aus. Dies verdanken sie den flachgründigen, steinigen Böden, die nur wenig Wasser und Nährstoffe enthalten. Doch warum beherbergen ausgerechnet solch trockene, magere Flächen eine Vielzahl von Pflanzen?
Vielfalt dank schwierigen Bedingungen
Der Grund für die Pflanzenvielfalt auf Trockenwiesen ist, dass sich unter diesen Bedingungen konkurrenzschwache Arten halten können, die unter günstigeren Bedingungen von stärkeren Arten verdrängt werden. Auf nährstoffreichen Wiesen gewinnen nur diejenigen, die die Nährstoffe am schnellsten aufnehmen können. Die schwierigen Verhältnisse auf Trockenwiesen hingegen ermöglichen es Pflanzen mit verschiedenen Überlebensstrategien zu koexistieren.
Duftende Farbenpracht
Die vielen verschiedenen Pflanzenarten auf Trockenwiesen sorgen für eine Fülle an Farben und Düften. Zu den besonders intensiv duftenden Pflanzen gehören diverse Arten, die uns aus der Küche bekannt sind. Dies sind unter anderem Thymian, Dost (wilder Oregano) und Wiesensalbei. Letzteres ist der wilde Verwandte des Küchensalbeis und wird teilweise auch heute noch als Tee- und Heilpflanze verwendet. Die Pflanzenvielfalt der Trockenwiesen erfreut aber nicht nur uns Menschen, sondern ist auch eine wichtige Lebensgrundlage für verschiedenste Tiere. So ist beispielsweise der Wiesensalbei eine gute Nektarquelle für verschiedene Schmetterlinge und diverse Wildbienenarten nutzen seinen Pollen.
Pflege mit Mass
Trockenwiesen können nicht einfach sich selbst überlassen werden. Damit Trockenwiesen nicht von Sträuchern überwuchert werden, ist eine schonende Nutzung nötig. Das bedeutet, dass die Wiese zwischendurch gemäht werden muss. Bei zu intensiver Nutzung verliert die Wiese jedoch ihre wertvolle Vielfalt. Für den Erhalt einer artenreichen Trockenwiese braucht es also das richtige Mass an Pflege.