Dass Insekten ein ausreichendes Nahrungsangebot benötigen, ist wohl für die meisten selbstverständlich. Dass einige Insekten auch geeignete Wasserstellen brauchen, geht hingegen gerne vergessen. Das Wasser benötigen sie aus ganz verschiedenen Gründen.
Baustoff und Klimaanlage
Auch Insekten müssen manchmal trinken. Zwar decken sie einen grossen Teil ihres Wasserbedarfs durch ihre Nahrung wie z.B. Blütennektar. In trockenen Perioden, wenn auch die Pflanzen weniger Wasser enthalten, reicht das aber nicht immer aus. Daneben brauchen einige Insekten Wasser für den Bau ihrer Nester. So bauen Wespen ihre Nester aus Holzfasern, die sie mit Speichel zu einem Brei vermengen. Auch verschiedene Wildbienenarten mischen trockenes Material mit Speichel, um aus diesem Gemisch Nesteingänge und Brutzellen zu bauen. Die Schwarze Mörtelbiene beispielsweise mauert ihr Nest mit einem Mörtel aus Sand oder Steingrus. Dank dem Speichel werden die Bauwerke nach dem Austrocknen äusserst hart und widerstandsfähig. Gewisse Insekten, darunter Honigbienen, brauchen Wasser zudem zum Abkühlen ihrer Nester. Sie holen Wasser und verteilen es im Bienenstock. Durch die Verdunstung des Wassers kühlt die Temperatur ab.
Riskantes Unterfangen
Wasser zu holen ist für Insekten kein ungefährliches Unterfangen: Oft ertrinken sie, wenn sie ins Wasser fallen. Insekten benötigen deshalb flache Wasserstellen mit geeignete Landeflächen. Solche Stellen sind im Grabennetz des Hundigs an verschiedenen Orten vorhanden. Der Rücklaufkanal, wo das Wasser aus den Wässerwiesen über Steine zurück in die Glatt plätschert, bietet zeitweise ideale Bedingungen.