Unter den Zielarten der Wässerwiesen im Hundig ist auch die stark gefährdete Ringelnatter (Natrix natrix). Die begnadete Schwimmerin ist auf Feuchtgebiete angewiesen und wird hier im Hundig durch spezifisch angelegte Strukturen gefördert.
Ungiftige Schauspielerin
Wer einer Ringelnatter begegnet, braucht sich nicht zu fürchten: Die scheue Schlange ist ungiftig und ergreift bei Gefahr wenn immer möglich die Flucht. Schliesslich hat sie eine ganze Reihe von Feinden wie Greifvögel, Reiher, Marder, Katzen und Füchse. Als hervorragende Schwimmerin flüchtet sie oft ins Wasser. Nur, wenn ihr der Weg für einen raschen Rückzug versperrt ist, gebärdet sie sich bedrohlich. Das Zischen und die schnellen Kopfbewegungen zum Gegner hin sind aber lediglich Schauspiel. Gelingt es dem Feind trotzdem, sie zu packen, scheidet sie ein stinkendes Kloakensekret aus. Wenn alles nichts hilft, stellt sich die Ringelnatter tot und bewegt sich erst wieder, wenn der Opponent das Interesse verloren hat.
Strukturreiche Feuchtgebiete
Zu fürchten brauchen sich vor der Ringelnatter aber Frösche und Kröten, die zuoberst auf deren Speisezettel stehen. Die flinke Jägerin lebt deshalb oft in der Nähe von amphibienreichen Gewässern und teilt auch die Landlebensräumen mit ihrer Beute. Sie ist auf Feuchtgebiete und ungestörte, gut vernetzte Lebensräume angewiesen. Wie die Schlingnatter benötigt auch die Ringelnatter Strukturen als Sonn- und Versteckmöglichkeiten, beispielsweise Ast- oder Steinhaufen. Ihre Eier legt sie in Kompost- oder Streuhaufen, wo durch die Zersetzung des organischen Materials Wärme warme Bedingungen herrschen.