Schnecken kommen nur dort vor, wo es feucht und kühl ist? Im Gegenteil, gewisse Arten mögen es warm und trocken. So besiedelt beispielsweise die Östliche Heideschnecke (Xerolenta obvia) Trockenwiesen. Wie ihr Lebensraum ist auch sie in den letzten Jahren seltener geworden. Sie gilt in der Schweiz als potenziell gefährdet. Dies, obwohl sie auch in menschengemachten Lebensräumen wie Kiesgruben und Weinbergen anzutreffen ist - und eine beeindruckende Überlebenstaktik hat.
Sommer-Siesta
In den Sommermonaten ist die Östliche Heideschnecke nur bei Regen oder Tau aktiv. In heissen, trockenen Zeiten hingegen legt sie eine Trockenruhe ein, um Austrocknung zu vermeiden. Dabei heftet sie sich an einen Pflanzenstängel und verschliesst ihr Gehäuse mit bis zu neun Häutchen aus getrocknetem Schleim und Kalk. So kann sie wenn nötig mehrere Wochen lang ohne Nahrungsaufnahme ausharren. Angeheftet an Pflanzen und Zäune ist ihr weisses Häuschen mit den dunklen Spiralbändern gut sichtbar. Bei einem sommerlichen Spaziergang durch den Hundig ist die Östliche Heideschnecke denn auch in grosser Zahl anzutreffen.
Schnecken-Lebenslauf
Im Herbst, wenn die wärmste Zeit vorbei ist, paart sich die Östliche Heideschnecke und legt ihre Eier in eine Erdgrube. Die erwachsenen Tiere sterben daraufhin, bald schon schlüpfen aber die Jungtiere. In den Wintermonaten graben sie sich in den Boden ein. Nur an milden Tagen sind sie aktiv. Die Heideschnecken ernähren sich sowohl von vertrockneten als auch von lebenden Pflanzen.