Magere Trockenwiesen sind wahre Hotspots der Biodiversität. Als Lebensraum für zahlreiche Pflanzen- und Tierarten sind sie von grosser ökologischer Bedeutung. Deshalb profitieren viele Arten, wenn wir diese Lebensräume schützen oder neu anlegen. Dazu gehört auch eine ganz bestimmte Gruppe von Nachtfaltern...
Blutströpfchen in Bedrängnis
Zu den vielen Tierarten, die sich auf Trockenwiesen tummeln, gehören die "Rotwidderchen". Wegen ihrer auffälligen Färbung - rote Flecken auf dunklem Grund - werden sie umgangssprachlich auch Blutströpfchen genannt. Obwohl Widderchen tagaktiv sind, gehören sie zu den Nachtfaltern. In der Schweiz kommen nach aktuellem Wissensstand 16 verschiedene Rotwidderchen-Arten vor. Ganze 11 davon sind auf der Roten Liste als gefährdet oder potentiell gefährdet eingestuft. Geeignete Lebensräume wurden in den letzten Jahrzehnten nämlich immer seltener, nicht zuletzt wegen der Intensivierung der Landwirtschaft.
Trockenwiesen-Schmaus
Die verschiedenen Rotwidderchen-Arten unterscheiden sich in ihren Lebensraumansprüchen. Magere Trockenwiesen sind aber wichtige Habitate für mehrere von ihnen. Hier wachsen denn auch diverse Pflanzen, die auf dem Speisezettel von Widderchen-Raupen stehen. Andere Pflanzen wiederum stellen eine Nektarquelle für die ausgewachsenen Falter dar. So findet das Esparsetten-Widderchen (Zygaena carniolica) auf trockenen Magerwiesen alles, was es im Laufe seines Lebens braucht. Die Raupen fressen an Saat-Esparsetten und Hornklee. Die adulten Tiere ernähren sich vom Nektar verschiedener Wiesenblumen, am liebsten von Witwenblumen, Skabiosen und Flockenblumen.