Hecken sind heute bei weitem nicht mehr so häufig in unserer Kulturlandschaft anzutreffen, wie das noch vor einigen Jahrzehnten der Fall war. Dabei handelt es sich um ästhetische Landschaftselemente, die für die Fauna extrem wertvoll sind. Sie gehören gar zu den artenreichsten Lebensräumen in der Kulturlandschaft. Dies zumindest, wenn sie aus einheimischen Gehölzarten bestehen, stufig und strukturreich sind und wenn möglich einen vorgelagerten Krautsaum haben.
Multifunktionelles Landschaftselement
Die Liste der Funktionen, die Hecken für die einheimische Tierwelt erfüllen, ist lang. Hecken bieten Schutz und Deckung vor Feinden, insbesondere wenn der Anteil an dornigen Sträuchern hoch ist. Sie sorgen für ein breites Nahrungsangebot: Vögel finden hier Beeren, Schmetterlingsraupen ernähren sich von den Blättern der Sträucher, Wildbienen nutzen den Pollen der Blüten. Auch als Überwinterungsort sind Hecken geeignet. Zusätzlich können sich Tiere im Schutz von Hecken von einem Biotop zum anderen bewegen. So vernetzen Hecken unterschiedliche Lebensräume wie z.B. Waldränder, Ufergehölze und Obstgärten. Dadurch fördern sie auch den genetischen Austausch.
Zahlreiche Profiteure
Zu den Profiteuren von Hecken gehören unzählige verschiedene Tierarten, von Insekten über Vögel bis zu Säugetieren. Typische Vogelarten, die auf Hecken angewiesen sind, sind die Gartengrasmücke, der Neuntöter und die Goldammer. Letztere ist im Schweizer Mittelland weit verbreitet und besiedelt am liebsten offene Kulturlandschaften, die mit Hecken und anderen Gehölzen strukturiert sind. Bei den Säugetieren profitieren unter anderem Hermelin und Feldhase von den Versteckmöglichkeiten in Hecken.