Heute verläuft die Glatt fast auf ihrer gesamten Länge im vorgegebenen Flussbett. Seit dem 19. Jahrhundert führten mehrere Korrekturen zum heutigen Glattlauf. Nach dem grossen Hochwasser 1968 wurde die Glatt zudem um etwa drei Meter tiefer gelegt. Dies führte zur Aufgabe der bis dahin noch vorhandenen Wässerwiesen im Hundig. Denn damit wurde die Wasserausleitung aus der Glatt in die Wiesen verunmöglicht. Um das Wässern von Wiesen heute wieder möglich zu machen, wurde das Wasserschöpfrad gebaut. Dieses hebt das Glattwasser aus der tiefliegenden Glatt auf das Niveau der Wiesen an.
Glattkorrekturen
Einst pendelte der Glattlauf in der gesamten Ebene hin und her (Bild unten Glatt vor der Korrektur 1813). Nach jedem grösseren Hochwasser verlief das Flussbett wieder neu. Dies bedeutete für die Bauern jeweils einen Wiederaufbau oder zumindest eine Reparatur der Wehre für das Ausleiten des Glattwassers und möglicherweise auch eine Instandstellung von Wässergräben. Andererseits enstanden auch immer wieder leere Kies- und Sandflächen, auf denen Pionier-Pflanzen- und Tierarten ihren Lebensraum fanden. Heute findet man diese Arten noch in den Trockenwiesen der Hundigebene. Mit der Revitalisierung der Wässerwiesen, entstehen auch Wässergräben und kleine Tümpel, Lebensräume die heute selten geworden sind.