Dass die Wiesen an der Glatt vom Mittelalter bis in die 1960er Jahre mit Grabensystemen bewässert wurden, bezeugen die im Hundig vorhandenen Überbleibsel der ehemaligen Infrastruktur. So war z.B. der Zulaufkanal vom Kraftwerk Burenwisen zu den Wiesen im Hundig noch gut sichtbar, als der neue Zulaufkanal im Jahr 2022 gebaut wurde. Aber auch die Überreste von alten Verteilbauwerken mit ihren Fallen sind noch zu finden.
Funktionsweise der Fallen
Die Höhe der Fallen im Hundig liess sich mit Hilfe einer Kurbel und einer Kette einstellen. Durch das Öffnen und Schliessen der Fallen wurde der Wasserfluss im Kanalsystem reguliert. Wurde der Hauptkanal mit der Falle verschlossen, floss das Wasser in einen kleineren Seitengraben, der vom Verteilbauwerk abzweigte. In diesem Graben wurden von Hand kleine Holzbretter, die sogenannten "Wasserbretter", gesetzt. Diese stauten das Wasser so, dass es an den gewünschten Stellen über den Grabenrand in die angrenzenden Wiesen lief. Wer seine Wiesen wann und wie lange fluten durfte, war in der sogenannten Kehrordnung streng geregelt, damit für alle Anrainer genügend Wasser zur Verfügung stand.